Engagement Call Inversiones CMPC
Engagement Protokoll
Termin: 13.08.2024, 17:00 Uhr
Unternehmen: Inversiones CMPC (im Folgenden auch CMPC genannt)
Teilnehmer: Claudia Cavada (Inversiones CMPC, IR Manager), Daniela Figueroa (Inversiones CMPC, IR Analyst), Ihsan Sat (Warburg Invest KAGmbH, ESG Office)
Allgemeine Motivation für Unternehmensdialoge:
Der Engagement-Prozess der Warburg Gruppe wird durch ESG Gremium angestoßen. Derzeit setzt sich dieses aus zwei Mitarbeitern und einem Geschäftsführer der Warburg Invest Kapitalanlagegesellschaft, zwei Mitarbeitern der Vermögensverwaltung der M.M.Warburg & CO, dem Leiter des Investment Offices und der Vermögensverwaltung von Marcard Stein & CO sowie dem ESG Manager von M.M.Warburg & CO zusammen.
Die Vertreter der Warburg Gruppe diskutieren quartalsweise im ESG Gremium schwerwiegende Kontroversen in Bezug auf Governance, soziale und/ oder ökologische Aspekte. Entscheidet das ESG Gremium sich für einen Engagement-Prozess und das Unternehmen kann im darauffolgenden Dialog die Kontroverse nicht glaubhaft widerlegen oder einen hinreichend guten Umgang mit der Kontroverse nachweisen, wird das Unternehmen zwangsläufig aus dem investierbaren Universum der Warburg Gruppe entfernt.
Unternehmensdialoge erachtet die Warburg Gruppe als wirksames Instrument zur ganzheitlichen Beurteilung von Unternehmen sowie als Möglichkeit, nachhaltigkeitsrelevante Themen zu adressieren als auch unternehmensspezifische ESG-Sachverhalte aktiv zu hinterfragen. Der aktive Dialog versetzt die Warburg Gruppe nicht nur in die Lage, solidere Anlagescheidungen zu fällen, sondern auch infolge einer proaktiven Ansprache Unternehmen für Nachhaltigkeitsthemen zu sensibilisieren. Hiermit wird beabsichtigt, die ökologische Transformation von Geschäftsaktivitäten zu unterstützen und damit gleichzeitig besonders langfristige Investitionen sicherzustellen.
Konkreter Sachverhalt für das Engagement:
Da wir in einen Green Bond von Inversiones CMPC investiert sind, prüfen wir das Nachhaltigkeitskonzept und hinterfragen das Commitment zu den Zielen. Daher wurde der Dialog initiiert, um konkrete Fragen zu beantworten. Es gab in diesem Fall keine Kontroverse o.ä., es gehört zu unseren routinierten Dialogen mit Unternehmen, um die Kongruenz mit unseren Nachhaltigkeitsstandards zu gewährleisten.
Geschäftsmodell des Emittenten:
Inversiones CMPC ist eine chilenische Holdinggesellschaft, die hauptsächlich die strategische Kontrolle über die Compañía Manufacturera de Papeles y Cartones (CMPC) ausübt, eines der führenden Forstwirtschafts- und Papierunternehmen in Lateinamerika. Ihr Geschäftsmodell basiert auf der Verwaltung ihrer Beteiligungen und der Steuerung der Geschäftsstrategie von CMPC, die in verschiedenen Segmenten wie Forstwirtschaft, Zellstoffproduktion und Papierherstellung tätig ist. Dabei legt die Holding großen Wert auf nachhaltige Forstwirtschaft, indem sie Waldflächen in Chile und Brasilien unter Berücksichtigung von Umwelt- und Sozialstandards bewirtschaftet. Durch die Diversifizierung ihrer Aktivitäten in den Bereichen Papier, Zellstoff und Tissue-Produkte, sowie die kontinuierliche Expansion in internationale Märkte, insbesondere in Lateinamerika, maximiert Inversiones CMPC ihre Erträge und stärkt ihre Marktposition.
Ergebnisse des Unternehmensdialoges / Handlungsempfehlung:
Im Dialog mit dem Unternehmen wurden mehrere wesentliche Aspekte des Green Finance Frameworks näher erläutert. Das Unternehmen stellte klar, dass ein Großteil der zukünftigen Finanzierungen in die nachhaltige Forstwirtschaft fließen wird. Diese wird den größten Anteil der Investitionen ausmachen. Die zweitgrößte Position in der Finanzierungsstrategie wird die Reduzierung der Umweltverschmutzung sein, was das Unternehmen als einen weiteren Schwerpunkt seiner nachhaltigen Investitionen betonte.
Das Unternehmen hat zudem deutlich gemacht, dass die ESG-Ziele auf Unternehmensebene fest bis zum Jahr 2030 verankert sind. Diese strategische Ausrichtung unterstreicht das Engagement des Unternehmens für Nachhaltigkeit.
Der mögliche Effekt eines sogenannten Greeniums, also eines Preisvorteils bei der Emission grüner Anleihen, wird vom Unternehmen als unsicher bewertet. Daher ist die Motivation für die Emission von Anleihen nicht durch den potenziellen finanziellen Vorteil eines Greeniums getrieben.
Ein weiterer wichtiger Punkt im Gespräch war die Überwachung der Fortschritte im Bereich Nachhaltigkeit. Die Key Performance Indicators (KPIs) des Unternehmens, insbesondere im Bereich des Wasserverbrauchs, wurden von KPMG auditiert. Dies verleiht den berichteten Zahlen zusätzliche Glaubwürdigkeit und zeigt, dass das Unternehmen externe Prüfungen nutzt, um die Integrität und Transparenz seiner Nachhaltigkeitsberichte zu gewährleisten.
Aktuell befindet sich das Unternehmen in der aktiven Suche nach weiteren Möglichkeiten, seine Emissionen zu reduzieren. Die Fortschritte und Ergebnisse dieser Bemühungen sollen regelmäßig im vierteljährlichen Nachhaltigkeitsreport veröffentlicht, was den kontinuierlichen Einsatz des Unternehmens für mehr Umweltfreundlichkeit unterstreicht.
Wir bewerten die erhaltenen Informationen als glaubwürdig, da sie gut mit dem Geschäftsmodell des Unternehmens übereinstimmen. Die geplanten Maßnahmen erscheinen uns als effektiv und in der Lage, die Nachhaltigkeitsziele des Unternehmens zu erreichen. Die Erfolge, die bereits im Rahmen der bisherigen Anleiheprogramme erzielt wurden, haben ebenfalls maßgeblich zum positiven Eindruck beigetragen.
Vollständiges Dokument: hier