3. Februar 2025

Engagement Touchpoint Protokoll DZ Bank AG

Engagement Touchpoint Protokoll

Termin:                   03.02.2025

Unternehmen:        DZ Bank AG

Ansprechpartner:    Vertreter der DZ Bank, keine namentliche Nennung gewünscht

Allgemeine Motivation für Unternehmensdialoge:

Der Engagement-Prozess der Warburg Gruppe wird durch ESG Gremium angestoßen. Derzeit setzt sich dieses aus zwei Mitarbeitern und einem Geschäftsführer der Warburg Invest Kapitalanlage-gesellschaft, zwei Mitarbeitern der Vermögensverwaltung der M.M.Warburg & CO, dem Leiter des Investment Offices und der Vermögensverwaltung von Marcard Stein & CO sowie dem ESG Manager von M.M.Warburg & CO zusammen.

Die Vertreter der Warburg Gruppe diskutieren quartalsweise im ESG Gremium schwerwiegende Kontroversen* in Bezug auf Governance, soziale und/ oder ökologische Aspekte. Entscheidet das ESG Gremium sich für einen Engagement-Prozess und das Unternehmen kann im darauffolgenden Dialog die Kontroverse nicht glaubhaft widerlegen oder einen hinreichend guten Umgang mit der Kontroverse nachweisen, wird das Unternehmen zwangsläufig aus dem investierbaren Universum der Warburg Gruppe entfernt.

Unternehmensdialoge erachtet die Warburg Gruppe als wirksames Instrument zur ganzheitlichen Beurteilung von Unternehmen sowie als Möglichkeit, nachhaltigkeitsrelevante Themen zu adressieren als auch unternehmensspezifische ESG-Sachverhalte aktiv zu hinterfragen. Der aktive Dialog versetzt die Warburg Gruppe nicht nur in die Lage, solidere Anlagescheidungen zu fällen, sondern auch infolge einer proaktiven Ansprache Unternehmen für Nachhaltigkeitsthemen zu sensibilisieren. Hiermit wird beabsichtigt, die ökologische Transformation von Geschäftsaktivitäten zu unterstützen und damit gleichzeitig besonders langfristige Investitionen sicherzustellen.

Konkreter Sachverhalt für das Engagement:

In dem Artikel 9 Fonds, dem Warburg Invest Responsible - Corporate Bonds, legen wir großen Wert darauf, Kapital in Projekte zu lenken, die einen positiven überwiegend ökologischen Beitrag leisten. Somit sind Investition in Green Bonds ein wesentlicher Bestandteil unserer Strategie, da wir damit nicht nur finanzielle Renditen erzielen, sondern auch nachhaltige Entwicklungsziele unterstützen. Der Green Bond ermöglicht es uns, Projekte zu fördern, die sich durch ihre positiven Umweltauswirkungen auszeichnen, wie beispielsweise die Verringerung von CO2-Emissionen und die Förderung erneuerbarer Energien.

Zweck des Austauschs ist es, sicherzustellen, dass diese Investitionen tatsächlich die angestrebten, positiven ökologischen Effekte haben. Wir möchten verstehen, wie die Mittel konkret verwendet werden, welche Umweltauswirkungen erzielt wurden und wie diese mit unseren Nachhaltigkeitszielen in Einklang stehen. Durch die stichprobenweise Prüfung der zweckgebundenen Anleihen können wir die Transparenz und Effektivität unserer nachhaltigen Investitionen erhöhen und gleichzeitig dazu beitragen, dass unsere Fonds weiterhin eine führende Rolle im Bereich verantwortungsbewusster Investments einnehmen.

Geschäftsmodell des Emittenten:

Die DZ Bank AG ist eine der größten Banken Deutschlands und dient als Zentralbank für die rund 700 Genossenschaftsbanken im Land. Sie hat den Auftrag, die Geschäfte der Genossenschaftsbanken vor Ort zu unterstützen und ihre Position im Wettbewerb zu stärken. Sie ist zudem als Geschäftsbank aktiv und hat die Holdingfunktion für die DZ BANK Gruppe.

Zur DZ BANK Gruppe zählen die Bausparkasse Schwäbisch Hall, DZ HYP, DZ PRIVATBANK, R+V Versicherung, TeamBank, die Union Investment Gruppe, VR Smart Finanz und verschiedene andere Spezialinstitute. Die Unternehmen der DZ BANK Gruppe mit ihren Marken gehören damit zu den Eckpfeilern des Allfinanzangebots der Genossenschaftlichen FinanzGruppe. Anhand der vier Geschäftsfelder Privatkundengeschäft, Firmenkundengeschäft, Kapitalmarktgeschäft und Transaction Banking stellt die DZ BANK Gruppe ihre Strategie und ihr Dienstleistungsspektrum für die Genossenschaftsbanken und deren Kunden dar.

Ergebnisse des Unternehmensdialoges / Handlungsempfehlung:

Im Rahmen unseres fortlaufenden Engagements mit Unternehmen unseres nachhaltigen Anlageportfolios haben wir einen schriftlichen Follow-up-Austausch mit der DZ BANK durchgeführt. Nach unserem Gespräch im letzten Jahr hatten sich weitere Fragen ergeben, die nun schriftlich beantwortet wurden.

Bezüglich der Entwicklung ihrer Offshore-Windenergie-Projekte in den USA bestätigte die DZ BANK, dass trotz des Regierungswechsels im Weißen Haus kein Strategiewechsel vorgesehen ist. Der Green Bond 2020 der Bank ist hauptsächlich auf Onshore-Windenergie in den USA und Kanada ausgerichtet und entspricht weiterhin den ICMA Green Bond Principles. Die DZ BANK versicherte, dass der Grüne Asset Pool nach wie vor ausreichend geeignete Grüne Assets enthält, um den Netto-Emissionserlös des Green Bonds vollständig zu decken. Sie wird auch weiterhin jährlich über die Allokation und den Impact dieser Emission berichten, bis der Green Bond 2027 ausläuft.

Zu unserer Frage nach den konkreten Fortschritten bei den Klimaneutralitätszielen für 2045 verwies die DZ BANK auf ihren Nachhaltigkeitsbericht, der umfassend über die ESG-Ziele und -Maßnahmen der DZ BANK Gruppe informiert. Im Zuge der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und der zugehörigen Berichterstattungsstandards für Nachhaltigkeit (ESRS) wird der Bericht in diesem Jahr Teil des Lageberichts sein und zusammen mit dem Jahresabschlussbericht 2024 bis Ende des ersten Quartals 2025 (28.03.2025) veröffentlicht.

Zur Frage nach den Fortschritten bei der Reduktion ihrer CO₂-Emissionen im Vergleich zum Vorjahr verwies die DZ BANK ebenfalls auf den kommenden Nachhaltigkeitsbericht.

Hinsichtlich der Optimierung des Prozesses der Impact Report-Verifizierung im Jahr 2024 teilte die DZ BANK mit, dass der Verifizierungsprozess unverändert beibehalten wurde, da die bestehenden Abläufe bereits als effizient und zuverlässig eingestuft werden. Aufgrund der bewährten Methoden waren keine grundlegenden Anpassungen erforderlich. Die Zusammenarbeit mit S&P Trucost bei der Erstellung des jährlichen Impact Reportings erfolgt zu ihrer vollen Zufriedenheit und wird in gleicher Weise fortgeführt.

Dieser schriftliche Austausch offenbart eine gewisse Zurückhaltung der DZ BANK bei der proaktiven Kommunikation ihrer Nachhaltigkeits-fortschritte. Die Tendenz, auf zukünftige Berichte zu verweisen anstatt aktuelle Daten und konkrete Maßnahmen zu präsentieren, erschwert die Bewertung ihrer tatsächlichen Fortschritte im Bereich Nachhaltigkeit. Als nachhaltige Investoren erwarten wir eine transparentere und zeitnahe Berichterstattung, insbesondere zu klimarelevanten Kennzahlen. Wir werden die Veröffentlichung des Nachhaltigkeits-berichts im März 2025 aufmerksam verfolgen und gegebenenfalls einen weiteren Engagement-Dialog initiieren, sollten die darin enthaltenen Informationen nicht die nötige Klarheit über die Nachhaltigkeitsleistung der DZ BANK bieten.

Den vollständigen Text lesen Sie hier.