27. Juli 2024

Engagement Call Swiss Life

Engagement Protokoll

Termin:           25.07.2024, 10:00 Uhr

Unternehmen: Swiss Life AG

Teilnehmer:    Remo Mollet (Swiss Life, Head of Capital Management, Swiss Life), Judith Goosen (Swiss Life, Corporate Finance Manager), Dominik Gänsslen (Swiss Life, Investor Relations Manager), Olga Schmidtberger (Swiss Life, Head of Investor Relations), Ihsan Sat (Warburg Invest KAGmbH, ESG Office), Elena Mock (Warburg Invest KAGmbH, ESG Office)

Allgemeine Motivation für Unternehmensdialoge:

Der Engagement-Prozess der Warburg Gruppe wird durch ESG Gremium angestoßen. Derzeit setzt sich dieses aus zwei Mitarbeitern und einem Geschäftsführer der Warburg Invest Kapitalanlagegesellschaft, zwei Mitarbeitern der Vermögensverwaltung der M.M.Warburg & CO, dem Leiter des Investment Offices und der Vermögensverwaltung von Marcard Stein & CO sowie dem ESG Manager von M.M.Warburg & CO zusammen.

Die Vertreter der Warburg Gruppe diskutieren quartalsweise im ESG Gremium schwerwiegende Kontroversen* in Bezug auf Governance, soziale und/ oder ökologische Aspekte. Entscheidet das ESG Gremium sich für einen Engagement-Prozess und das Unternehmen kann im darauffolgenden Dialog die Kontroverse nicht glaubhaft widerlegen oder einen hinreichend guten Umgang mit der Kontroverse nachweisen, wird das Unternehmen zwangsläufig aus dem investierbaren Universum der Warburg Gruppe entfernt.

Unternehmensdialoge erachtet die Warburg Gruppe als wirksames Instrument zur ganzheitlichen Beurteilung von Unternehmen sowie als Möglichkeit, nachhaltigkeitsrelevante Themen zu adressieren als auch unternehmensspezifische ESG-Sachverhalte aktiv zu hinterfragen. Der aktive Dialog versetzt die Warburg Gruppe nicht nur in die Lage, solidere Anlagescheidungen zu fällen, sondern auch infolge einer proaktiven Ansprache Unternehmen für Nachhaltigkeitsthemen zu sensibilisieren. Hiermit wird beabsichtigt, die ökologische Transformation von Geschäftsaktivitäten zu unterstützen und damit gleichzeitig besonders langfristige Investitionen sicherzustellen.

Konkreter Sachverhalt für das Engagement:

In dem Artikel 9 Fonds, dem Warburg Invest Responsible - Corporate Bonds, legen wir großen Wert darauf, Kapital in Projekte zu lenken, die einen positiven überwiegend ökologischen Beitrag leisten. Somit sind Investition in Green Bonds ein wesentlicher Bestandteil unserer Strategie, da wir damit nicht nur finanzielle Renditen erzielen, sondern auch nachhaltige Entwicklungsziele unterstützen. Der Green Bond ermöglicht es uns, Projekte zu fördern, die sich durch ihre positiven Umweltauswirkungen auszeichnen, wie beispielsweise die Verringerung von CO2-Emissionen und die Förderung erneuerbarer Energien.

Zweck des Austauschs ist es, sicherzustellen, dass diese Investitionen tatsächlich die angestrebten, positiven ökologischen Effekte haben. Wir möchten verstehen, wie die Mittel konkret verwendet werden, welche Umweltauswirkungen erzielt wurden und wie diese mit unseren Nachhaltigkeitszielen in Einklang stehen. Durch die stichprobenweise Prüfung der zweckgebundenen Anleihen können wir die Transparenz und Effektivität unserer nachhaltigen Investitionen erhöhen und gleichzeitig dazu beitragen, dass unsere Fonds weiterhin eine führende Rolle im Bereich verantwortungsbewusster Investments einnehmen.

Geschäftsmodell des Emittenten:

Die Swiss Life bietet umfassende Finanz- und Versicherungsdienstleistungen an, darunter Lebens- und Rentenversicherungen, Vorsorge- und Finanzlösungen sowie Vermögensverwaltung. Ein wesentlicher Bestandteil ihres Geschäftsmodells ist die persönliche Beratung und Unterstützung bei der Finanzplanung. Zusätzlich finanziert die Swiss Life Immobilienprojekte. Durch ihre internationale Präsenz und den Fokus auf Nachhaltigkeit integriert die Swiss Life Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekte in ihre Geschäftsstrategien. Die digitale Transformation spielt ebenfalls eine zentrale Rolle, um Effizienz zu steigern und Kundenbedürfnisse besser zu bedienen.

Ergebnisse des Unternehmensdialoges / Handlungsempfehlung:

Die Vertreter der Swiss Life stellten im Verlauf des Gesprächs die emittierten Green Bonds vor. Diese Anleihen werden gezielt für den Bau und die Rekonstruktion „grüner“ Immobilien eingesetzt. Es wurde detailliert erläutert, wie die Mittel aus den Green Bonds verwendet werden, insbesondere für Projekte, die den Anforderungen an energieeffiziente und umweltfreundliche Gebäude entsprechen. Die Gesprächspartner von Swiss Life erklärten, dass die Immobilienprojekte nicht nur auf hohe Umweltstandards ausgerichtet sind, sondern auch weiteren strengen Nachhaltigkeitskriterien entsprechen, die durch geeignete Zertifizierungen bestätigt werden.

Ein zentraler Punkt des Gesprächs war die Transparenz und die Berichtspflichten, die Swiss Life im Rahmen ihrer Green Bonds einhält. Die Vertreter der Swiss Life berichteten, dass sie regelmäßige Berichte über den Einsatz der Mittel und die Umweltwirkungen der finanzierten Projekte bereitstellen. Hierbei legen sie besonderen Wert auf die Messung der Energieeffizienz und die Reduktion der CO₂-Emissionen. Zusätzlich zu diesen Berichten führt Swiss Life Compliance-Überprüfungen ihres Green Bond Frameworks durch und lässt regelmäßig eine Second Party Opinion erstellen, um die Konformität mit den relevanten Umwelt- und Nachhaltigkeitsstandards zu bestätigen.

Ein bemerkenswerter Punkt war, dass die Swiss Life ihre CO₂-Ziele auf C-Level-Ebene erfolgsabhängig vergütet. Dies ist ein direktes Ergebnis der Geschäftsstrategie, die sicherstellt, dass Nachhaltigkeitsziele und Umweltverantwortung in die Leistungsbewertung der Führungskräfte integriert sind.

Das Gespräch endete mit einer Zusammenfassung der besprochenen Themen und der Festlegung der nächsten Schritte. Hierzu gehörten die Überprüfung zusätzlicher Informationen sowie die Vereinbarung eines Follow-up-Meetings, falls erforderlich.

Vollständiges Dokument: hier